Freitag, 27. Juli 2012

Urlaub

Liebe Stadtführer und Fernfimmler,

Wir machen eine Woche Urlaub und melden uns in der zweiten Augustwoche mit neuen und interessanten Posts zurück.

Eure Fummelmonde!

Altiplano, Bolivien
 

Mittwoch, 25. Juli 2012

Werbung auf Stadtführer und Ferngefimmel!



Wer will schon nicht für sich werben? Vor allem dann nicht, wenn er nach mühsamer Arbeit eine neue Themenführung vorbereitet hat. Vielleicht sucht Ihr auch nur neue internationale Kunden?
Die Touristen, die zu unseren öffentlichen Führungen kommen, sind sehr oft an neuen Themen in ihrer Stadt, in anderen Regionen, Städten, Ländern oder Kontinenten interessiert. Manchmal brauchen sie auch einfach nur eine Empfehlung, um sich im Dickicht der unzähligen Stadtführeragenturen zurechtzufinden.
Wenn Ihr einen kurzen und prägnanten Werbetext für Eure neue Führung habt, dann schreibt ihn uns und wir werden ihn auf diesem Blog veröffentlichen. 
Im Monat August noch völlig kostenlos!
Vergesst dabei nicht die Kontaktadresse, unter der man Euch erreichen kann. Und vielleicht gibt es ja schon feste Termine?!
So könnte zum Beispiel der Guide aus Köln nach Abschluss einer Führung ein paar Flyer von seinem Kollegen aus Bonn verteilen…. oder aus Hamburg…. oder aus Zagreb….
Garniert Euren Text mit Photos, Videos, Links oder eigenen Bildern – Eurer Phantasie sind keine Grenzen gesetzt.
… aus Wien, Köln, Paris, Nairobi oder Los Angeles: Schon bald werden Euch Stadtführer kontaktieren, die für Eure Führung werben möchten…
Macht Eure Stadtführung in Eurer Stadt, in Eurer Gegend, in Eurem Land bekannt! 

Wir freuen uns auf Eure Zuschriften an:

fummelmond@gmail.com

Neue Post-Reihe: Der große Kölner Club-Test



 Heute: Der Rose Club

Adresse: Luxemburger Straße 37, zu erreichen mit den Linien 12, 15, 16 und 18 - Haltestelle Barbarossaplatz

Bester Tag: Dienstag
Programm: „Wake up“

Die Luxemburger Straße ist häßlich. Es tut mir leid, aber anders kann man es nicht in Worte fassen. Schon der Barbarossaplatz ist ungemütlich. Als Verkehrsknotenpunkt ist er zu einer lauten Kreuzung verkommen.
Am Dienstag abend kann man dieser Realität jedoch im Rose Club entfliehen. „Wake up“ bedeutet, dass dort spätestens ab 24:00 Uhr die Tanzfläche brechend voll ist. Das Publikum ist jung und will sich zu alternativen Rock- oder Elektropop-Songs bewegen. 



Der Club ist perfekt zum Tanzen (und zum Schreiben). Am besten ist, man überquert die Tanzfläche und bleibt an deren hinterer Wand stehen. Von dort aus kann man sich bei Bedarf in das Getümmel stürzen. Denn einige Lieder sind gewöhnungsbedürftig oder einfach nur neu. Natürlich werden Hits von „Kaiser Chiefs“, „Franz Ferdinand“ oder „Deichkind“ untergemischt, aber nicht jeder Song bringt den Aha-Effekt. Was wiederum nicht schlecht ist, weil man so neue Perlen kennenlernt. Und welches Lied haut wohl nicht rein, wenn sich die Massen bisweilen ausgelassen dazu bewegen?

Auf der Tanzfläche ist es jedoch schwierig, an Getränke zu kommen, doch die werden in der Hitze des Getümmels dringend gebraucht. Der Rose Club ist eben nur ein kleiner Club. Das macht den Reiz aus, führt jedoch auch dazu, dass man sich an vielen Menschen vorbeiquetschen muss, sollte man außer ekstatisch verspritzter Begeisterung auch Flüßigkeiten aufnehmen oder abgeben wollen.

Unsere Bewertung: 8 (auf einer Scala von 1 bis 10)

Link zum aktuellen Programm:



Wie heißt Euer Lieblings-Club?
In welcher Stadt befindet er sich?
An welchem Tag sollte man dort hingehen?

Dienstag, 24. Juli 2012

Bombenfund in Köln

Auf der Baustelle Westhovenpark, im rechtsrheinischen Kölner Stadtteil Porz, wurde heute morgen eine 2,5-Zentnerbombe englischer Bauart aus dem Zweiten Weltkrieg gefunden. Da der Zünder beschädigt ist, muss die Bombe an Ort und Stelle kontrolliert gezündet werden.



Der Zünder der Bombe soll vom Kampfmittelräumdienst kontrolliert gesprengt werden. Im Umkreis von 300 Metern werden dafür alle Häuser und Gebäude evakuiert, darunter eine Citroën Niederlassung und die Verwaltung des Autohauses sowie Teile des Wohnparks Westhoven. Die Linie 7 fährt vorerst nur noch bis zur Haltestelle "Porz-Gilgaustraße". Die vorbereitenden Maßnahmen werden einige Zeit in Anspruch nehmen, sodass die Sprengung erst am Nachmittag erfolgen kann. Für diesen Zeitraum werden die Kölner Straße und umliegende Straßenzüge gesperrt. 

Die Anwohner werde gebeten, in eine nahegelegene Kaserne auszuweichen. Dort werden laut Radio Köln auch "kalte Getränke" ausgegeben!


Wir wollen schreiben!

Wir wollen schreiben und nicht länger Informationen weiterleiten. Am Besten wäre es, wir könnten jeden Tag etwas schreiben. Diejenigen unter Euch, die auch schreiben, werden verstehen, was genau wir meinen.
Darum rufen wir Euch auf, Eure Ideen aufzuschreiben. Egal wo Ihr gerade seid: Als Stadtführer vor dem Kallendresser (Köln) oder als Geschäftsmann am Hambuger Hafen. Der Aufruf zum Schreiben richtet sich an alle Schreiber unter Euch!
Es wird ab morgen eine neue Post-Reihe geben und sie wird von Orten handeln, an denen man sehr gut Worte zu Papier oder Laptop bringen kann. Da sich die Verfasser dieses Blogs sehr einseitig auf Köln beziehen, sind für sie gerade die verschwiegenen oder ob ihrer anonymen Geschäftigkeit belebten Orte, wo Ihr Eure Texte verfasst, interessant. Auf Wangeroge oder auf den Turmzinnen des Heidelberger Schlosses! Ob in La Paz oder in der Berliner Kultrurbrauerei! Schreibt worüber Ihr Schreibt - Und warum gerade Euer Lieblingsort dafür perfekt ist!


Beschreibt Euren Lieblings-Schreibort und postet den Text auf diesem Blog! 
Gedicht!? Stichpunkte!? Mit nur 160 Zeichen!? Als Kurzgeschichte!? 
Setzt Eurer Kreativität keine Grenzen! Die Redaktion erreicht Ihr unter der E-mail-Adresse: 
fummelmond@gmail.com

Sonntag, 22. Juli 2012

Die Armee tanzt

Unser Liebling, der nordkoreanische Diktator Kim Jong Un, gönnte sich vor drei Tagen ein ganz besonderes Vergnügen - seine Armee tanzte für ihn:


Findet Ihr nicht auch, dass man die Amtseinführung eines deutschen Verteidigungsministers oder das Rekrutengelöbnis am 20. Juli durch eine Zeremonie dieser Art aufwerten könnte?

Samstag, 21. Juli 2012

Die alten Stadtführer-Hasen


Wer kennt sie nicht – die alten Stadtführer-Hasen. Sie sind seit über 30 Jahren im Geschäft, haben, um mal wieder das Kölner Beispiel zu bemühen, Konrad Adenauer am Dom zugewunken, erinnern sich noch daran, wie das Rheinhochwasser die Altstadt zu einem See machte und sie können auf jede Nachfrage antworten. Dabei heißt es noch lange nicht, dass ein Pensum von 6000 Stadtführungen automatisch eine Qualitätsteigerung mit sich zieht. Wir sprechen von den Stadtführern, die sich ständig weiterbilden, zwischendurch mal ein paar Jahre in China gelebt und an der Universität gelehrt haben – von den allwissenden alten Stadtführer-Hasen. Jeder Stadtführer kennt diese Respektpersonen. Man lauscht ihnen still und andächtig, auch wenn sie mal vom Thema abschweifen, auf eine Frage nicht reagieren, weil sie sie einfach nicht gehört haben und man sich für sie sehr viel Zeit nehmen muss. Beeindruckend ist, dass sie beinahe alle Themenführungen beherrschen und sich unerhört schnell in neue Themen einarbeiten können. Und findet sich dann eine grosse Gruppe ein, die man zwischen dem älteren Kollegen und sich selbst aufteilen muss, dann ist einem natürlich klar, dass man niemals die inhaltliche Tiefe seines Mitstreiters erreichen wird. Dafür werden wir in 30 Jahren zu den wenigen Kölner Stadtführern gehören, die sich noch an die Zeit ohne Nord-Süd-Stadtbahn und Jüdisches Museum aber mit der ersten Dombaumeisterin und der Hohenzollernbrücke ohne Vorhängeschlösser erinnern können.

Hier könnt Ihr von Euren Erfahrungen mit den älteren Kollegen schreiben!

Donnerstag, 19. Juli 2012

Citizen Science

Wie könnte man Eurer Ansicht nach die Form dieser Galaxie beschreiben? 

a) Rund
b) Langgestreckt
c) Irgendwo dazwischen

Diese und andere Fragen werden Euch auf der Website von "Galaxy Zoo" gestellt. Wenn Ihr Zeit und Lust habt, dann könnt Ihr dort anhand vorgegebener Fragen unzählige Photos klassifizieren, die das Weltraumteleskop "Hubble" aufgenommen hat. Es existieren tausende von Aufnahmen entfernter Galaxien und interessanterweise sind Menschen viel besser darin, der NASA wertvolle Daten zur Auswertung der Photos zu liefern, als Computer. Es handelt sich hierbei um eine der vielen Möglichkeiten, an "citizen science" zu partizipieren. Dabei gibt es in der Regel zwei Vorgehensweisen: Ihr stellt einem Projekt die Rechenleistung Eures Computers oder die Eures Gehirns zur Verfügung. Das bekannteste Beispiel für den weltweiten Zusammenschluss von Heimcomputern ist "SETI@HOME":


Auf Puerto Rico befindet sich die derzeit größte Parabolantenne von SETI (Search for Extra Terrestrial Intelligence). Die enorme Menge an Signalen, die "Araceibo" aufnimmt, kann nur durch einen Zusammenschluss mehrerer Computer ausgewertet werden. Außerdem ist dieses Verfahren bedeutend billiger als die Konstruktion eines neuen Supercomputers. Installiert einfach die Software auf Eurem Rechner und immer, wenn Ihr gerade nicht an der Doktorarbeit, an den Bewerbungen oder der Unterrichtsvorbereitung sitzt, wird sich Eurer kleiner Laptop daran beteiligen, die Gauß'sche Glockenkurve, also wiederkehrende Signale gleichen Typs, aus dem unendlichen Meer verschiedener Töne und Geräusche herauszufiltern.

Auf folgender Website findet Ihr eine Vielzahl von citizen science-Projekten:

http://www.seti-germany.de/

 

Mit dabei ist das schon beschriebene "Galaxy Zoo": 

http://www.galaxyzoo.org/how_to_take_part

Und natürlich auch "SETI@HOME" - die Suche nach Botschaften aus dem Weltall:

http://setiathome.berkeley.edu/info.php


Und damit Ihr nicht glaubt, es ginge bei der ganzen "citizen science"-Geschichte nur um Aliens: Wer von Euch hat zum Beispiel Lust, in Form eines Spiels Proteine zu falten und sich damit an der Entwicklung neuer Medikamente zu beteiligen?

http://de.foldit.wikia.com/wiki/Foldit,_wissenschaftlicher_Hintergrund




Mittwoch, 18. Juli 2012

Vision und Korrumpierung


Leser! Kommentatoren dieses Blogs!
Seit Jahren leiden wir alle unter der Qual eines Problems, das uns unsere Lebensplanung, d.h. das Diktat unseres Lebens, einst beschert hat, eines Problems, das in seiner Ausartung und Entartung für uns unerträglich geworden ist. Wir wollen unsere Kräfte und Mittel dafür einsetzen, anderen Menschen auf dieser Welt zu helfen. Wir wollen diese Welt verbessern. Alle diese Gedanken gehen ganz ohne Zweifel von einer Vision aus. Ohne diese Vision würde man nicht jeden Morgen den Mut finden, dass Bett zu verlassen.
Man muss Geld verdienen, man träumt davon, über genug Geld zu verfügen, um in den Urlaub zu fahren und seinem Kind/seinen Kindern ein sorgloses Leben zu ermöglichen. Vor allem aber wäre es schön, nicht jeden Tag mit den vorhandenen Mitteln sparsam umgehen zu müssen. Es ist nicht einfach, diesen Ansprüchen an sich und seine Fähigkeiten gerecht zu werden.

Ein Studium, die erste Arbeitsstelle oder ein Praktikum ebnen uns den Weg, diesen beiden Zielen näher zu kommen. Seit man unabhängig von den Eltern lebt, wird dieser Plan verfolgt! Und von jetzt an wird der Traum von der Unabhängigkeit und Hilfsbereitschaft mit harter Arbeit und Anpassung vergolten! Wer mit Fleiß kämpft, wird mit noch mehr Aufgaben bekämpft. Wer selbst sich so von den Regeln einer humanen Durchsetzung seiner Träume entfernt, kann nichts anderes erwarten, als von dem bestehenden System korrumpiert zu werden. Man will jedoch diesen Kampf, ganz gleich gegen wen, so lange führen, bis die Durchsetzung der Vision erreicht ist.

Wenn ich diese Vision von einer besseren Welt und den Traum vom persönlichen Glück aufrief, und wenn ich nun von mir selbst Opfer und, wenn notwendig, alle Opfer fordere, dann habe ich ein Recht dazu. Denn ich bin auch selbst heute genau so bereit, wie ich es früher war, jedes persönliche Opfer zu bringen. Ich verlange von keinem Mitmenschen etwas anderes, als was ich selber über Jahre freiwillig bereit war, jederzeit zu tun. Die grosse Aufgabe ist es jedoch, sich nicht dem System anzupassen, welches man durch die Nutzung der von ihm gebotenen Möglichkeiten verändern will. Es würde mir nicht sofort auffallen, sollte ich die Vision verlieren. Ich würde sie eher durch eine Selbsttäuschung akzeptieren. Dazu darf es jedoch niemals kommen! 

All‘ die Kommentatoren, die für eine bessere Welt antreten möchten, sich für den bittersten und schwersten Weg entscheiden, müssen sich immer darüber im Klaren sein, dass man die Vision nicht aus den Augen verlieren darf. Unser Opfer ist kein billiges und kein schmerzloses und damit kein leichtes, und doch müssen wir es durch ständige Selbstkritik erbringen. Wir müssen dafür zusammenhalten!

Wenn wir diese Gemeinschaft bilden, eng verschworen, zu allem entschlossen, niemals gewillt zu kapitulieren, dann wird unser Wille jedem Korrumpierungsversuch des bestehenden Systems Herr werden.

Dienstag, 17. Juli 2012

Stadtführungen mit Lehrern

Es gibt fast keinen Stadtführer, der sie nicht haßt. Sie wollen immer alles korrigieren oder mit einer Bemerkung kommentieren. Und sie sind undiszipliniert. Einige lassen sich sogar richtig gehen, verhalten sich wie freche Schüler. Außerdem nervt dieses ständige Nachfragen und Verbessern: Lehrer! In der Moschee haben wir am Ende nur noch über den Status der Körperschaft öffentlichen Rechts geredet, den eine muslimische Gemeinschaft in Deutschland haben muss. Einer von ihnen applaudierte bei der darauffolgenden Station erst nachdem das vorgetragene kurdische Liebeslied ins Deutsche übersetzt wurde....
Nun ist ein Jahr vergangen, dass ich (unter anderem) als Hauptschullehrer für das Fach Geschichte in der siebten, achten, neunten und zehnten Jahrgangsstufe bestritt: Nach einer Altstadtführung auf Französischer Sprache für einer Gruppe Schweizer gab sich im Anschluss ein Mitarbeiter des dortigen Reisebüros zu erkennen, der die Führungen ab und zu begleitet (Außendienst). Er lobte den didaktischen Aufbau meiner Führung und sagte, dass er sich sicher sei, dass ich ein Lehrer bin.

Welche Erfahrungen habt Ihr mit Lehrern als Kunden gemacht?

Zermatschte Kürbisse


Albumkritik: „Oceania“ von den Smashing Pumpkins



Sie sind wieder da und es fängt sehr rockig an. Der Opener erinnert ein bisschen an die glorreichen Zeiten von Siamese Dream (1993), als die Pumpkins auf dem Höhepunkt des Grunge/Alternativ-Hypes Millionen von CD’s verkauften. Doch das Zeitalter der CD’s geht dem Ende entgegen. Das meint zumindest Bandleader Billy Corgan, dessen Kompositionen, vorgetragen durch seine markante Stimme, die für ihn typischen Gitarrensounds und rasch wechselnde Bandmitglieder auf dem letzten Opus „Teargarden by Kaleidyscope“ eher die ruhigeren Momente wählten. Beim zweiten Song, „Panopticon“, handelt es sich dann auch um eine Ballade der etwas härteren Gangart. Doch schon die nächsten drei Lieder, bei denen eindeutig  „My love is winter“ hervorsticht, zeigen auf, dass „Oceania“ genau das ist, was Billy Corgan auch angekündigt hat - ein dem kostenlos im Internet verfügbaren „Teargarden by Kaleidyscope“ entnommenes Liedkonvolut, dass eher durch seine psychedelischen Klangteppiche als durch die Wiederholung schwermütiger Kopfnickerhymnen besticht. „The Chimera“ (Nr.10) und die Nummer 11 („Glissandra“) als rockigere Nummern locken den in Würde gealterten Ausnahmekünstler Billy Corgan dann doch noch einmal aus der Reserve.

Note: 6 ( Scala von 1 bis 10)

Wie bewertest Du das neue Album der Smashing Pumpkins?

Montag, 16. Juli 2012

Nebentätigkeit


Die Bürde, die jedem Stadtführer auferliegt, ist die Not, sich ständig um Bewerbungen kümmern zu müssen. Wenn man wirklich von Führungen leben möchte, dann muss man sich ständig nach anderen Nebenarbeiten umsehen. Zur Zeit arbeite ich für sechs Agenturen und zwei Museen. Wahrscheinlich werde ich erst im nächsten Jahr den Zustand erreichen, dass ich nicht mehr nebenher arbeiten muss. Stadtführer müssen tausende von Rechnungen schreiben und bekommen doch nur geringe Beträge überwiesen. Man wartet auf mehrere kleine Überweisungen und kann dann doch nur für den nächsten Monat, nicht jedoch darüber hinaus planen. Das ist das Übel eines freien Mitarbeiters und selbständigen in einer Person. Es macht definitiv Spass, Führungen zu machen. Sonst würde man es ja auch nicht tun. Aber durch den Druck, genug für Miete und Familie verdienen zu müssen ist enorm. Nur wenige haben es geschafft, diese Routine zu durchbrechen. Und die haben sich komplett selbstständig gemacht. Das ist etwas ganz anderes als ein selbstständiger Stadtführer, der für verschiedene Agenturen arbeitet. Selbstständig bedeutet, dass man eine eigene Agentur gründet und selbst die Kunden, „eigene“ selbstständige Stadtführer an die Kunden vermittelt. Dann könnte man es wirklich zu etwas bringen. Aber auch nur dann. Wobei es auch hier aufgrund der großen Konkurrenz schwieriger geworden ist.
Dieser Schwebezustand in der Abhängigkeit von anderen Agenturen macht ein am Ende kaputt. Darum sucht man ja auch nach anderen Tätigkeiten. Je länger es dauert, um endlich abzuspringen und einer „richtigen“ Arbeit nachzugehen, umso mehr definiert man sich als Stadtführer. Das ist sozusagen die Stadtführer-Assimilation.
Ich arbeite an einer Doktorarbeit, bewerbe mich für die Entwicklungshilfe und werde, wenn dies alles nicht klappt, das Lehramtstudium nachholen. Das ist wahrscheinlich der sicherste Weg. Denn Lehren kann man ja. Manche von uns haben sogar Lehrerfahrung an Schulen und Universitäten. Man wird automatisch zum Lehrer, weil man immer wieder mit Schulklassen arbeitet. So wie ich - heute um 18:30Uhr. Es handelt sich um eine Schulklasse. Altstadtrundgang mit einer 10. Klasse eines Gymnasiums aus Stuttgart. 
Welchen Nebenbeschäftigungen geht Ihr denn nach? Man muss ja nicht Stadtführer zu sein, um nebenbei Politik zu unterrichten.

Sonntag, 15. Juli 2012

Nordkoreas Diktator Kim Jong Un ist verliebt!

Vergessen wir für einen Moment Hungersnot, Atombombenbau und Isolationspolitik: der niedliche Gewaltherrscherspross Kim Jong Un hat sich offensichtlich verliebt. So behauptet es jedenfalls die weltweite Klatschpresse (der "Stadtführer und Ferngefimmel" natürlich zuzurechnen ist). 
Bei der jungen Dame handelt es sich offensichtlich um Hyon Song-wol, ehemalige Leadsängerin der „Bochonbo Electronic Music Band“. Ihren größten Hit landete sie 2005 mit Excellent Horse-Like Lady:
Die Frage, die wir uns nun stellen, ist folgende: Sieht Hyon Song-wol mit der Kurzhaarfrisur (Foto) besser aus als mit langen Haaren (Video)? 
...
Mysteriöse Frau an der Seite von Nordkoreas Diktator: Kim Jong Un lässt Jugendliebe wieder aufleben - weiter lesen auf FOCUS Online: http://www.focus.de/politik/ausland/mysterioese-frau-an-der-seite-von-nordkoreas-diktator-kim-jong-un-laesst-jugendliebe-wieder-aufleben_aid_780196.html
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Mysteriöse Frau an der Seite von Nordkoreas Diktator: Kim Jong Un lässt Jugendliebe wieder aufleben - weiter lesen auf FOCUS Online: http://www.focus.de/politik/ausland/mysterioese-frau-an-der-seite-von-nordkoreas-diktator-kim-jong-un-laesst-jugendliebe-wieder-aufleben_aid_780196.html

Samstag, 14. Juli 2012

Ein Tourist Guide ohne Tourists

Schon das dritte Mal innerhalb einer Woche! Das ist der absolute Rekord. Es kommt ja schon einmal vor, dass man keine Kunden, Touristen oder Besucher hat, aber man verschmerzt es, weil es zum Geschäft dazu gehört. Aber gleich drei Mal hintereinander! Das ist zu viel. Heute bin ich fünf Minuten nach Beginn der eigentlichen Stadtführung gegangen. Ich habe mir das Schild regelrecht heruntergerissen. Ich war wirklich extrem angepisst. Und ich habe alle und alles gehasst: das beschissene Wetter, die Agentur, die mir nur diese drittklassigen Termine gibt und die Leute, die an mir vorbeilaufen als würde es sie überhaupt nicht interessieren, dass ihnen gerade eine der interessantesten und lustigsten Führungen entgangen ist. Nach sechs Jahren als Stadtführer geht man mit solch einer Situation professionell um. Es ist ja auch nicht so, als hätte ich das nicht geahnt. Ich wusste, dass niemand kommen wird. Natürlich hatte ich einen Back-Up Plan. Und trotzdem kotzt es mich an. 
So. Das musste einfach mal raus. Und dabei habe ich noch gar nicht über den finanziellen Aspekt geredet. Ganz zu schweigen von der Reaktion des Sozialpartners. Nun interessiert mich Eure Meinung zu diesem Thema.

Freitag, 13. Juli 2012

Sic transit gloria mundi!


Wie es zu dem Namen unseres Blogs kam:



Jurist, Soldat, Kommunist, Künstler, Unternehmer - Alfred Ferdinand Grünwald, genannt Johannes Theodor Baargeld oder Zentrodada. Nur wenige Menschen seiner Zeit führten dieses Leben der Extreme.  

Geboren wurde Grünwald am 9. Oktober 1892 in Stettin, doch aufgewachsen ist er in Köln. Nach dem Abitur studierte in Oxford und später Bonn Rechtswissenschaft. Im Ersten Weltkrieg diente er von 1914 bis 1917 als Reserveleutnant, schloss sich im Jahr 1918 der USPD (Unabhängige Sozialdemokratische Partei Deutschlands) an. Außerdem war Baargeld neben Max Ernst im Jahr 1919 Mitbegründer der Kölner Dada-Gruppe. Zusammen mit dem heute wesentlich bekannteren Vertreter dieser Kunstrichtung gab Zentrodada die schammade (Zeitschrift)heraus. Er sollte eigentlich Nachfolger seines Vaters im Vorstand der „Kölnischen Rück“ werden, hatte jedoch, seinen ganz und gar Kapitalismus-fernen Idealen geschuldet, kein Interesse an diesem sicheren Posten in dieser unsicheren Zeit. Doch das ist längst noch nicht alles...

Kölner Stadtführer, die auf dem Friedhof Melaten zwischen Millowitsch und Sensemann  umherspazieren, sind bestimmt schon einmal an seinem Grab vorbeigelaufen. Doch spätestens wenn sie Herrn Walter Vitt (geboren 1936) über den Weg gelaufen sind, werden sie sich nicht mehr dieser Biographie entziehen können und so wie wir voller Hingabe die staunenden Besucher mit spektakulären Informationen füttern. Am liebsten hätten wir uns auch jetzt einer elegischen Schilderung der zentrodadaistischen Weltanschauung(en) hingegeben, doch würde sie den Rahmen dieses Blogs sprengen. Nur soviel sei an dieser Stelle gesagt:

Bimmelresonnanz II

Bergamotten flotten im Petroleumhimmel
Schwademasten asten Schwanenkerzen
Teleplastisch starrt das Cherimbien Gewimmel
In die uberoffneten Portierenherzen
Inhastiert die Himmelbimmel

Feldpostbrief recochettiert aus Krisenhimmel
Blinder Schlager sternbepitzt sein Queerverlangen
Juste Berling ruckt noch jrad die Mutterzangen
Fummelmond und ferngefimmel
Barchenthose flaggt die Kaktusstangen

Lammergeiger zieht die Wascheleine
Waschelenden losen hupf und falten
Zigarrinden sudeln auf den Alten
Wettermannchen kratzt an ihrem Beine
Bis alle Bimmeln angehalten


Infos zur Kölnischen Rück:

Infos zum Leben Zentrodadas:
http://www.zeit.de/1992/42/marx-und-dada-in-der-steilwand/seite-1 (Sehr interessant aber auch sehr viel Text)

Der Eisblock und die Titanic


Wie schon gestern angekündigt – Aktuelles zum Verbot der Titanic:
Hier erst einmal das neue Cover des Satire-Magazins:

 
Nachzulesen unter:
http://www.bz-berlin.de/aktuell/deutschland/titanic-zeigt-nun-papst-mit-fanta-flaschen-article1499566.html
Hier eine kurze Zusammenfassung:

Schluss mit lustig: Papst Benedikt XVI. hat gegen das Satire-Magazin „Titanic“ eine einstweilige Verfügung erwirkt. Der Zeitschrift wurde am 11.07.2012 untersagt, die aktuelle Ausgabe zu drucken. In Anspielung auf die Vatileaks-Affäre, in deren Zuge Indiskretionen aus dem Vatikan an die Öffentlichkeit gelangt waren, hatte die „Titanic“ getitelt: „„Halleluja im Vatikan – Die undichte Stelle ist gefunden!“ Dazu ist der Papst mit einem gelben Fleck auf seiner Soutane zu sehen. Ein Sprecher der Deutschen Bischofskonferenz sagte: „Titanic überschreitet jedes Maß an Zumutbarem.“
Am Mittwochmorgen (12.07.2012) war auf der Titanic-Website eine neue Fotomontage zu sehen. Der Heilige Vater trägt erneut seine weiße Soutane, in den Händen hält er zwei Fanta-Flaschen hoch. Dazu die Schlagzeile: "Der Papst im Freudenrausch!" 

Wir finden, dass es echt mal wieder Zeit für ein Verbot war. Die Titanic gibt sich wirklich redlich Mühe. Nun hat sie es endlich wieder geschafft. Und die katholische Kirche hat perfekt mitgespielt. Es wäre interessant zu wissen, wer im Vatikan den Auftrag hat, Satire-Magazine zu lesen und den Heiligen Stuhl über diese Neuigkeiten zu informieren. Es würde uns nicht verwundern, wenn sogar einer der Titanic-Redakteure ein Doppelleben als apostolischer Nuntius führt. Schreibt uns Eure Meinung zu diesem Thema! Wie weit darf Satire gehen?