Sonntag, 9. April 2017

Geschichte und Erinnerung: Das chilenische Gesundheitssystem 1970 – 1990

Diesen Artikel auf Spanisch: http://latinodada.blogspot.de/2017/04/taller-memoria-e-historia-de-la-salud.html
Workshop in der Konrad-Adenauer-Stiftung Santiago am 23. und am 24. März 2017 zur Geschichte des chilenischen Gesundheitssystems.
Die Teilnehmer des Workshops am 23. März 2017
Organisation: Rocío Núñez und Markus Thulin
Das chilenische Gesundheitssystem war zu Beginn der 1970er Jahre eines der fortschrittlichsten in Südamerika. Bis zu seiner Auflösung im Jahr 1980 nahmen über 80% der Bevölkerung die Leistungen der staatlichen Institution "Servicio Nacional de Salud" in Anspruch. 
Nach der Machtübernahme durch die Militärjunta unter General Augusto Pinochet am 11. September 1973 wurde die Gesundheitsversorgung radikal privatisiert. Die autoritäre Staatsführung verbot den Angestellten und Beamten nicht nur jede politische Aktivität entgegen der indoktrinierten Staatsform, sie ließ auch keinerlei Kritik an den Reformen auf einer wissenschaftlichen Ebene zu. Bis zum Ende der Militärdiktatur im Jahr 1990 wurde so eine Zweiklassenmedizin eingeführt, die bis heute in ihren Grundzügen nicht verändert wurde.

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