Freitag, 28. März 2014

Ausstellungseröffnung am 8. Mai 2014 um 19:00Uhr

Es gibt hier keine Kinder...
Auschwitz, Groß Rosen und Buchenwald
Thomas Geve - Zeichnungen eines 15-Jährigen

Im Alter von 15 Jahren wurde Thomas Geve im Konzentrationslager Buchenwald befreit. Zu diesem Zeitpunkt war der jüdische Junge, der in Berlin aufwuchs, schon lange völlig auf sich allein gestellt. In Kinderzeichnungen verarbeitete er 1945 das Grauen des Lageralltags.
Thomas Geve bei einer Ausstellungseröffnung in Bremen 2012. Als 15-Jähriger zeichnete er das Bild im Hintergrund: Trennung der Kinder von ihren Müttern an der Rampe in Auschwitz [Foto: Bild.de]
Eine Sonderausstellung des NS-Dokumentationszentrums Köln
in Zusammenarbeit mit der Gedenkstätte Buchenwald und der Konrad Adenauer Stiftung
Thomas Geve lebt heute in Haifa, Israel. Er wird der Ausstellungseröffnung beiwohnen.
Ort: NS Dokumentationszentrum Köln (EL-DE-Haus) 
        Wegbeschreibung: [link]
Datum: 8. Mai 2014 um 19:00 Uhr
Information in English [link]
Informaciones en Español [link]
Öffentliche Führungen durch die Sonderausstellung:
10. Mai 15:00 Uhr (Anmeldung VHS Frechen: link)
25. Mai 14:00 Uhr (keine Anmeldung erforderlich)
15. Juni 14:00 Uhr (keine Anmeldung erforderlich)
28. Juni 15:00 Uhr (Anmeldung: VHS Köln: link)
27. Juli - 14:00 Uhr (keine Anmeldung erforderlich)
Buchung privater Führungen 
(Deutsch, Englisch, Französisch, Spanisch) 
über das Buchungssystem des Museumsdienstes der Stadt Köln:
http://museenkoeln.de
 




 

Montag, 17. März 2014

Unter Druck und ohne Nase


Byzanz 

Das Römische Kaiserreich am Bosporus am Ende des 7. Jahrhunderts. In nur 40 Jahren ist es den muslimischen Eroberern unter Führung der Umayyaden gelungen, das stolze Konstantinopel, Hauptstadt des größten christlichen Imperiums des frühen Mittelalters, in die Knie zu zwingen. Während im Osten Ägypten, Syrien, Palästina und Armenien verloren gingen, unterlag Byzanz zeitgleich in fast allen Auseinandersetzungen im Zuge der zweiten Völkerwanderung auf dem Balkan. Die Bulgaren, in der antiken römischen Geschichte wären sie als Macht zweiter Klasse betrachtet worden, vernichteten beinahe regelmäßig byzantinische Armeen. 
front
Das Oströmische/Byzantinische Reich vor den arabischen Eroberungen im 6. Jahrhunder nach Christus. Hellrote Flächen zeigen die Eroberung Kaiser Justinians I im 6. Jahrhundert [http://www.studyblue.com]
Griechen, Armenier und Germanen kämpften oft unter Zwang für einen multikulturellen Staat, der mehr als ein Mal dem Untergang geweiht zu sein schien. 674 kam es zur ersten großen arabischen Belagerung Konstantinopels. Eine gewaltige feindliche Übermacht belagerte die Hauptstadt des "Oströmischen Reiches", die Metropole mit der größten Stadtmauer der Welt. Gelegen an einer unzugänglichen Landzunge am Übergang von Europa zu Asien konnten die arabischen Krieger die größte Festung der Welt mit über 500 000 Einwohnern nicht vollständig von allen Zufuhren abschneiden.
http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/0/0f/Constantinople_map_German.png
Konstantinopel, gelegen am Übergang von Europa nach Asien und vom Schwarzen Meer zum Mittelmeer [Foto: wikipedia.org]
717 eroberten die Araber in einem zweiten Anlauf eine griechische Insel nach der anderen - arbeiteten sich systematisch zum Machtzentrum vor. Keine bleibenden Eroberungen, aber Zeichen der absoluten Dominanz ihrer Land- und Seestreitkräfte über die einst unbesiegbar scheinende plurinationale europäische Militärmacht. Und trotzdem gelang ihnen auch dieses Mal, nach zweijähriger Belagerung, nicht die Eroberung. Die zweite Belagerung war ungleich gefährlicher als die versuchte Eroberung 50 Jahre zuvor.
"Griechisches Feuer" - das "Napalm des Mittelalters". Den Verteidigern Konstantinopels gelang es 678, die arabisches Flotte mit einem entzündbaren Gemisch aus Erdöl,  Baumharz und Schwefel zu vernichten. Dieses Bild aus den Chronik des Skylitzes zeigt den Einsatz der "Wunderwaffe" in einem Bürgerkrieg des 9. Jahrunderts
Es scheint, als wäre man sich 717 auch im restlichen Europa sicher gewesen, dass der arabische Vorstoß in einer Katastrophe enden würde. In den oströmischen Besitzungen in Italien glaubte man, dass die weit entfernte Hauptstadt gefallen wäre. Separatistenbewegungen brachen daraufhin auf der Apenninhalbinsel aus. Zu Byzanz gehörte damals auch die Stadt Rom – in dieser Zeit jedoch eher ideell als faktisch. Alle Ressourcen wurden zur Verteidigung des Ostens verwendet. Ein byzantinischer Kaiser soll den stolzen Römern sogar die Bleidächer ihrer Häuser konfisziert haben. Langobarden und Franken wurden im 7. Jahrhundert die neuen Herren Italiens. Byzanz blieb am Ende nur noch der Südzipfel der Halbinsel sowie Sizilien. Spanien und Karthago (das heutige Tunesien) waren damals schon längst an die Araber verloren gegangen.
 
Die Byzantiner bezeichneten sich selbst als „Rhomaioi“ – als Römer. Kaiser Konstantin der Große hatte die Stadt 330 nach Christus gegründet, einen alten griechischen Handelsstützpunkt zu seiner Residenz ausgebaut. Das Weströmische Reich wurde von den „Barbaren“ während der Völkerwanderung um 400 nach Christus überrannt, das oströmische Reich mit der Hauptstadt Konstantinopel bestand als das byzantinische oder oströmische Reich im Sinne der damals schon sehr alten griechischen Tradition weiter. Insgesamt 1000 Jahre lang
Wer in Byzanz etwas werden wollte, musste Griechisch sprechen können. Man pflegte die römische Tradition und verehrte die griechisch-hellenistische Antike. Der byzantinische Kaiser wurde im Mittelalter zum „Basileus“, zum Anführer eines relativ homogenen griechisch-armenischen Adelsstaates, im 7. und 8. Jahrhundert nach Christus war er noch der Kaiser der damals bekannten westlichen und östlichen Welt – der "Princeps" des Abendlandes. Auch wenn die byzantinische Herrschaft innerhalb von 50 Jahren zu einem schwachen und in der Selbstverteidigung befindlichen Inselreich degradiert wurde, fühlten sich Kaiser wie Herakleios I oder Justinian II noch immer als politische Führer Europas. 
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Byzantinisches/Oströmisches Reich nach Abwehr der zweiten arabischen Belagerung 718 nach Christus [wikipedia.org]
Zu Ostrom gehörte trotz der arabischen Angriffe immer noch Kleinasien, die westliche Türkei. Den arabischen Armeen gelang es in 220 Jahren nicht, die engen Gebirgspässe des Taurus für dauerhafte Eroberungen zu überwinden. Das Reich von Konstantinopel, der Staat mit der größten Kirche der Christenheit – der „Hagia Sofia“ – überlebte, jedoch eher im konstanten Siechtum.
Wir verfügen nur über wenige Quellen aus dieser Zeit. Die Schilderungen der byzantinischen Geschichtsschreiber muten eher an wie spätantike Kolportagen der Hofelite. Und trotzdem lassen sie erahnen, dass es in diesen Zeiten ständiger außenpolitischer Krisen und Untergangsszenarien am Hof von Konstantinopel zu Machtkämpfen kam, die ebenso skrupellos und blutig ausgetragen wurden wie die Schlachten an den bedrohten Grenzen. Kaiser Justinian II herrschte von 685 bis 695 und dann noch einmal von 705 bis 711. Die Wiederaufnahme einer gescheiterten Regierung war damals höchst selten. Ganz unfreiwillig ging es natürlich nicht zu. Als Justinian II sich dann nach erfolgreichem Putsch wieder im Hippodrom, der gewaltigen Arena für Reitwettkämpfe dem Volk Konstantinopels präsentierte, blickten alle auf seine goldene Nase. Eigentlich sollte die Amputation unterlegene Prätendenten auf den Kaiserthron regierungsunfähig machen. Justinian II kehrte jedoch mit einer Nase aus Gold auf den Thron zurück. Der Beginn einer sechsjährigen Reprise seiner Herrschaft. Sie endete in einem Terrorregime. Justinian II. wurde ermordet. 
http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/e/e2/Solidus-Justinian_II-Christ_b-sb1413.jpg
Auf der Rückseite dieser byzantinischen Goldmünze (Solidus), die während der zweiten Regierungszeit Justinians II geprägt wurde, trägt der Kaiser einen Globus mit der Aufschrift PAX (Frieden). Auf der Vorderseite ist Christus abgebildet. Die unechte Nase wird nicht hervorgehoben. [wikipedia.org]
Erst Mitte des 9. Jahrhunderts sollte sich die prekäre Situation des Kaiserreiches am Bospurus ändern. Das arabische Kalifat versank in Bürgerkriegen. Die nun folgende Renaissance Ostroms, die Geschichte des mittelalterlichen Reiches, sollte noch einmal 300 Jahre währen. Dann zerstörten es erst die Kreuzritter (1204) und endgültig die Osmanen 1453. Auf den Ruinen Konstantinopels entstand Istanbul.

Mittwoch, 12. März 2014

St. Patrick´s Day in Köln




Wir klären auf:
- Wie ein schottischer Sklave in Irland zum Nationalheiligen wurde
- Warum es in Irland keine Schlangen gibt
- Wie Shamrock – das dreiblättrige Kleeblatt – zum irischen Nationalsymbol wurde
- Warum in einer Kölner Kirche eine irische Heilige in der Ecke steht
- Warum man im Pub „Strongbow“ Cider trinkt und das eigentlich unirisch ist
- Wieso die irische Harfe auf den Guinness-Gläsern verkehrt herum ist
- Wie eine Steuer die Einzigartigkeit des irischen Whiskeys begründete
-  Wie ein Pilz Iren nach Amerika brachte
-- Warum ein Oranierorden jedes Jahr durch Nordirland  marschiert
-  Wie ein irisches Bier einer Figur in Southpark immer wieder das Leben kostet
- Kleiner König und kahle Sängerin - Irische Namen und ihre Bedeutung
Erst informieren, dann Guinness trinken [Foto: Necolebitchie.com]

Ein Vortrag des
Instituts für Stadt- und Kulturgeschichte
Vita Urbana 

Wann: Montag, den 17. März 2014, 18.30 Uhr  
Wo: Fremdsprachforum, Lindenstraße 19, Köln
(Nähe Rudolfplatz),  5. Etage
Kosten: 4,00 Euro
Anmeldung : E-Mail an    oliver.me@freenet.de

Veranstalter: V.i.S.d.P.   Oliver Meißner, Saarstraße 1, 50859 Köln-Lövenich