Montag, 18. Februar 2013

Opus Dei oder Opus humani?

Ein Dreivierteljahrhundert nach seiner Gründung ist Opus-Dei
in der Mitte der Katholischen Kirche angekommen.
So behaupten es sein Mitglieder. 
 
Opus Dei - "Das Werk Gottes"
Gründer von Opus Dei: Josemaria Escrivá (1902 - 1975), Foto: catholicseeking.blogspot
José Maria Escriva de Balaguer y Albas, der Heilige Josef-Maria war ein spanischer Priester. Er gründete 1928 die durch die Verfilmung des Dan Brown-Romans "The Da Vinci Code" 2006 weltweit bekannt gewordene Organisation. Die Heiligung des Alltags und der Arbeit steht im Zentrum der Theorie Josemarias. 
Opus Dei hat heute 90 000 Mitglieder, 2000 von ihnen gehören zur Priestergesellschaft vom Heiligen Kreuz. Alle anderen sind Laienmitglieder. Entgegen der enormen Austrittszahlen aus der katholischen Kirche kann Opus Dei seine Mitgliederzahl schon über Jahre konstant halten.

Hier das Statement eines chinesischen Laienmitgliedes. Produziert wurde der Film von den Machern des englisch/deutschen Webauftritts der Priestergesellschaft zum Heiligen Kreuz. Die große Nähe zum Papst/Vatikan ist dort nicht zu übersehen:

Es gibt ein Studentinnenheim von Opus Dei im Kölner Westen. Die Einrichtung nennt sich „Campus Müngersdorf“. Dass sie zum Opus Dei gehört, ist auf keinem Schild zu lesen. Dabei handelt es sich nicht um die einzige Einrichtung dieser Art in Deutschland. Unter folgender Website findet man Informationen zu den Ausbildungszentren und Tagungshäusern, die sich vor allem in Süddeutschland befinden:

Serviam - Ich werde dienen
Mit diesem Versprechen treten Frauen und Männer einer Gemeinschaft bei, die von ihnen verlangt, arm, gehorsam, ehelos und meist in Wohngemeinschaften zu leben. Eine moderne Form der mittelalterlichen Stifte, die Laien ebenfalls aufnahmen. Doch anders als vor 1000 Jahren erstreben die sogenannten "Numeriarier" keine profitable eheliche Verbindung, sondern ein Gott-gefälliges Leben in einer christlichen Solidargemeinschaft. 
Am Morgen knien sie nieder – küssen den Boden und beten. Darüber hinaus verbringen sie einen normalen Alltag. Es ist also gar nicht so einfach, ein Opus Dei-Mitglied zu erkennen, wenn es vor einem steht.

Nun eine kleine Rede von St. Josemaria Escrivá (leider nur auf Spanisch). Man muss die Sprache nicht verstehen, um erkennen zu können, dass er anscheinend ein tiefgläubiger Priester und auf jeden Fall ein charismatischer Redner war. Quelle: Supercatolico [link]:

Opus Dei bestimmt darüber, was seine Mitglieder lesen, hören oder sehen dürfen. Das Werk hat einen Index erstellt, der auch heute noch gepflegt wird. 60.000 Bücher, klassifiziert nach Noten von eins bis sechs. "1" bedeutet sehr empfehlenswert für Mitglieder, "6" – völliges Verbot. Ein Blick in die Listen zeigt: Selbst Werke des jungen Josef Ratzinger kommen nur auf eine "3", das heißt: sie sind nur bedingt empfehlenswert für das rechtgläubige Opus-Dei-Mitglied.


Angeblich wären nur zwei der zur Wahl des Papstes berechtigten 120 Kardinäle Mitglieder von Opus Dei. Für Aufsehen sorgte jedoch 2012 die Einstellung des "Fox-News"- und "The Times"- Korrespondenten Greg Burke zum ersten Kommunikationsberater des Heiligen Stuhls.

Ein Interview mit Burke gibt es auf Zeit online:

In Köln war Kardinal Rainer Woelki  bis 2011 Weihbischof. Woelki hat an der römischen Opus-Dei-Universität promoviert. Der amtierende Erzbischof von Köln, Joachim Meisner, ist kein Mitglied, wird von den Medien mal als Unterstützer mal als Sympathisant des Werkes bezeichnet.

Fazit: Suchend durch Rom zu laufen wie Tom Hanks es 2006 in der Dan Brown-Verfilmung getan hat, ist einer wirklichen Auseinandersetzung mit Opus Dei unangemessen.

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