Schon
vor neun Jahren erschien die erste Auflage von Thomas R.P. Mielkes Roman, der
auf rund 550 Seiten die gesamte Kölner Stadtgeschichte abarbeitet. Das hört
sich nach einem ambitionierten Projekt an und als Kölner Stadtführer ist man
natürlich ganz besonders aufmerksam, wenn jemand aus Ostwestfalen-Lippe die
Welt (also Köln) erklären will.
Darum
wollte ich auch zu Beginn des Lesevergnügens nicht glauben, dass der vor 2000
Jahren als Kelte geborene Hauptprotagonist Reinhold auch den Orkan Kyrill
mitmachen wird. Und wenn sich jetzt jemand darüber beschwert, dass ich das Ende
verraten habe, dann kann ich Sie/Ihn beruhigen: Spätestens ab der vierten oder
fünften Reinkarnation des Reinhold in den sterblichen Hüllen antiker oder
mittelalterlicher oder neuzeitlicher Kölner wird der/dem LeserIn klar, dass
Herr Mielke beim Schreiben dieses Romans in erster Linie die Tour de Force
durch alle Epochen – von Herrn Augustus bis Frau Barbara Schock-Werner – im Sinn
gehabt hat.
Man
könnte bemängeln, dass Thomas Mielke (die Initialen R.P. in seinem Namen stehen
angeblich für „Reine Phantasie“) immer wieder zu sehr abschweift, weil er uns gerne
die gesamte deutsche Geschichte erklären möchte. Auch läßt er die Neuere und
Neuste Geschichte eindeutig zu kurz kommen. Ein Rundumschlag von diesem Ausmaß
bietet nun einmal eine große Angriffsfläche.
Am
besten ist es jedoch, man läßt sich einfach treiben und genießt Reinholds
Wanderung durch die spektakuläre Geschichte einer spektakulären Stadt. Jede/r
Interessierte an der Kölner Stadtgeschichte, die/der ein reines Sachbuch zu
langweilig findet, wird sich über „Colonia“ freuen.
Das
Buch ist 2008 in 10. Auflage im Hermann-Josef Emons Verlag erschienen.
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sind Eure Lieblingsbücher? Schickt uns Eure Buchrezensionen unter:
fummelmond@gmail.com
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