Montag, 6. August 2012

Buchrezension – "Colonia – Roman einer Stadt"




Schon vor neun Jahren erschien die erste Auflage von Thomas R.P. Mielkes Roman, der auf rund 550 Seiten die gesamte Kölner Stadtgeschichte abarbeitet. Das hört sich nach einem ambitionierten Projekt an und als Kölner Stadtführer ist man natürlich ganz besonders aufmerksam, wenn jemand aus Ostwestfalen-Lippe die Welt (also Köln) erklären will.
Darum wollte ich auch zu Beginn des Lesevergnügens nicht glauben, dass der vor 2000 Jahren als Kelte geborene Hauptprotagonist Reinhold auch den Orkan Kyrill mitmachen wird. Und wenn sich jetzt jemand darüber beschwert, dass ich das Ende verraten habe, dann kann ich Sie/Ihn beruhigen: Spätestens ab der vierten oder fünften Reinkarnation des Reinhold in den sterblichen Hüllen antiker oder mittelalterlicher oder neuzeitlicher Kölner wird der/dem LeserIn klar, dass Herr Mielke beim Schreiben dieses Romans in erster Linie die Tour de Force durch alle Epochen – von Herrn Augustus bis Frau Barbara Schock-Werner – im Sinn gehabt hat.
Man könnte bemängeln, dass Thomas Mielke (die Initialen R.P. in seinem Namen stehen angeblich für „Reine Phantasie“) immer wieder zu sehr abschweift, weil er uns gerne die gesamte deutsche Geschichte erklären möchte. Auch läßt er die Neuere und Neuste Geschichte eindeutig zu kurz kommen. Ein Rundumschlag von diesem Ausmaß bietet nun einmal eine große Angriffsfläche.
Am besten ist es jedoch, man läßt sich einfach treiben und genießt Reinholds Wanderung durch die spektakuläre Geschichte einer spektakulären Stadt. Jede/r Interessierte an der Kölner Stadtgeschichte, die/der ein reines Sachbuch zu langweilig findet, wird sich über „Colonia“ freuen.
Das Buch ist 2008 in 10. Auflage im Hermann-Josef Emons Verlag erschienen.

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