Mittwoch, 2. Oktober 2013

Ed Kowalczyk - live im Kölner Luxor - 27.09.2013



Das Luxor ist ausverkauft. Es drängen sich deutsche und niederländische Fans vor der Bühne, die der Ex-Frontmann der Band Live pünktlich um 20:00Uhr betritt.
All over you
gab nach dem Konzert Autogramme: Ed Kowalczyk
Herr Kowalczyk fordert zum Mitsingen auf. Die Lagerfeuerromantik ist sofort da, kann sich jedoch bei den zwei folgenden Liedern (noch) nicht halten.
The distance
The great beyond
Letzterer Song ist vom ersten Soloalbum “Alive” (2009). Vor vier Jahren haben sich Kowalczyk und seine drei Bandkollegen nach sieben Studioalben im Streit getrennt. Der Rumpf der Band hat für 2014 ein neues Album mit neuem Sänger angekündigt. 

Doch zurück zum Konzert. Es folgt ein Lied der neuen CD:
All that I wanted (neues Album)
The dolphins cry von dem Album “The distance to here”
Nun ist sie wieder da – die Mitsingromantik. Die meisten seiner Konzerte der aktuellen Europatournee bestreitet Kowalczyk (wie üblich) zwischen Groningen und Brüssel. Allein in den Niederlanden hat sich „The distance to here“ 1999 über 500 000 Mal verkauft.
Angels on a razor (neues Album)
Ed Kowalczy steht nicht alleine auf der Bühne. Wingman ist der Bassist John Rosenberg, der ihn auch gesanglich unterstützt – zuverlässlich aber zurückhaltend.
Selling the drama
Seven (neues Album)
Der Vergleich: Das Konzert der aus Mitgliedern von Candlebox und den übrigen Mitgliedern der Band Live gegründeten „Gracious Few“ im Februar 2011 hier im Luxor wollten nicht einmal halb so viele Jünger des 1990er-Jahre-Alternative-Rock sehen.
Ed Kowalczyk singt "Seven" in Heerlen (Niederlande):
Pain lies on the riverside
Nicht alle Lieder haben diese Lagerfeuerromantik. Es sind gerade die zwischen 1991 und 1994 veröffentlichten songs, die zum Mitsingen einladen. Die Lieder des neuen Soloalbums „The Flood and the mercy“ hat Herr Kowalczyk wohl nicht mehr am Lagerfeuer oder mit den Kumpels im Proberaum, eher am Pool seiner Villa, einen Rotwein schlürfend und den drei Töchtern beim Spielen zusehend, geschrieben.
Das Cover des neuen Albums "The Flood and the mercy" [Foto: http://www.tonedeaf.com.au]
 Leider wurde bei „pain lies on the riverside“ nicht die bemerkenswerte Basslinie der Originalversion auf die Bühne übertragen.
Cover – Bruce Springsteen – “I’m on fire
Shepherd
Heaven
Früher besang Ed Kowalczyk „the beauty of grey“, heute “God and truth”
I alone
Jetzt hat er die Fans endlich auf seine Seite gezogen. Das Publikum im gesamten Raum singt von nun ab kontinuierlich und lautstark mit.
I am overcome
Run to the water
The one (neues Album)
Lightning crashes
Im Mittelteil des Liedes baut er eine Lobpreisung Gottes ein. Seine spirituelle Ausrichtung und deren offensive Verbreitung soll ein Grund für die Unzufriedenheit der Band mit ihrem Ex-Frontman gewesen sein. Doch der weiß das Publikum an diesem Abend auch ohne die alten Kameraden souverän zu führen und zieht vor einem raschen und unspektakulären Abgang noch einmal alle Register:
Turn my head
Dance with you
Ed Kowalczyk könnte für die kommende Tour tatsächlich über größere Konzerträume nachdenken. Schließlich hält man ihm nicht nur in Köln die Treue. Und seine Kompositionen aus den 1990er Jahren sind zeitlos schön. Das neue Album kauft man sich natürlich auch. Bei Bedarf inklusive Bekehrung.

Alle Infos zu Live und Ed Kowalczyk unter:

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