Die Jugendwerkstatt „Krefelder Straße“ auf Entdeckungsreise in Köln
Am 14. Januar 2014 trafen sich die Mitglieder einer Jugendwerkstatt am Kölner Dom. Für eineinhalb Stunden tauchten sie in die Geschichte ihrer neuen Heimatstadt ein. Bei den neun Teilnehmern handelte es sich um Jugendliche mit schweren sozialen und familiären Problemen - Migranten und Flüchtlinge.
Zur Stadt Köln gehören 9 Jugendwerkstätten. Sie sind Teil der Jugendberufshilfe des Amts für Kinder, Jugend und Familie Köln. Zwei Gruppen von Jugendlichen zwischen 16 und 26
Jahren besuchen ein Jahr lang täglich diese Zentren theoretischer und
praktischer Weiterbildung: Flüchtlinge aus afrikanischen, asiatischen
und europäischen Ländern sowie Schüler, die aufgrund problematischer
Verhältnisse in ihren Familien und ihrem sozialen Umfeld in den
verschiedenen Schulformen nicht zurechtkamen. In den Jugendwerkstätten
erhalten sie die notwendigen theoretischen Grundlagen, um einen Hauptschulabschluss machen zu können, werden jedoch auch in der Metall- und Holzverarbeitung sowie in der Fahrradreparatur geschult. Vorrangiges Ziel ist es dabei nicht, eine
Berufsausbildung zu machen, sondern einen strukturierten Tagesablauf,
Strategien zur Problemlösung und Kooperation im Team zu erlernen. Lange
Vorträge und hunderte von Jahreszahlen waren darum auch nicht der
Schwerpunkt der Stadtführung am 14. Januar mit Markus Thulin.
Nachdem die Jugendlichen aus Guinea, Afghanistan, Algerien, Deutschland, Serbien und der Elfenbeinküste die
wichtigsten Informationen zum Kölner Dom und dem Dionysosmosaik im
Römisch Germanischen Museum erhalten hatten, erhielten sie die Aufgabe, im Team
ihren „eigenen Dom“, den Tower of Power zu bauen (siehe Fotos). Auch
hier ging es nur vordergründig darum, in einem bestimmten Zeitrahmen
Holzklötze aufeinander zu stapeln. Viel wichtiger war es, die Erfahrung
zu machen, gemeinsam etwas zu erreichen. Anfängliche Skepsis, Ungeduld und
Uneinigkeit wurden mit jedem erfolgreichen Schritt zum Aufbau eines
Turms überwunden, der zwar sehr viel kleiner als die gotische
Kathedrale, jedoch im Erleben der neun (Neu)Kölner beeindruckender als
das mittelalterliche Bauwerk (im Hintergrund der Fotos) war.
Im
Anschluss an den Rundgang durch die Altstadt besuchten die Jugendlichen
das Kölnische Stadtmuseum. Hier erfuhren sie, dass es dass auf dem Alter
Markt eine „Kotzbank“ gegeben hat, warum Caspar Vopelius‘ Globus (link) so
wertvoll ist, wofür man im Mittelalter eine Spottkrone verwendet hat und welches die
Leistungen Konrad Adenauers für Köln waren.
Informationen zu den Kölner Jugendwerkstätten:
http://www.bildung.koeln.de/materialbibliothek/download/jugendwerkstaetten.pdf?idx=ac8e0cbf2c967d0af686698438a19474
Die Jugendwerkstatt "Krefelder Straße" hat auch einen Facebookauftritt:
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Stadtführungen für Besucher aller Altersgruppen: