Mittwoch, 26. September 2012

Gene im Essen - Na und?


Französische Forscherinnen und Forscher haben unter der Federführung der Genetikerin Agnès Ricroch (Université de Paris-Sud-Orsay) zu Beginn dieses Jahres 24 Langzeit- und Mehrgenerationen-Fütterungsversuche mit gentechnisch veränderten Pflanzen ausgewertet und sind zu dem Ergebnis gekommen, dass genmanipulierte Lebensmittel keine negativen Auswirkungen auf unsere Gesundheit haben. Fast gleichzeitig erschien eine andere Langzeitsstudie, die behauptet, dass Versuchstiere früher sterben und öfter an Krebs erkranken, wenn sie mit genmanipuliertem Mais gefüttert werden.
Wem soll man jetzt also Glauben schenken? 
 Auf der homepage des Ministeriums für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz gibt es keine Informationen darüber, wie Gene über Nahrungsmittel in unseren Körper gelangen. Man muss also schon etwas hartnäckiger suchen und sich mit kryptischen Fachuntersuchungen auseinandersetzen, möchte man den aktuellen Streit der Wissenschaftler auch nur ansatzweise beurteilen können.

Die DNA ist der Grundbaustein unserer Gene. Spricht man von der Summe unserer Gene, dann fallen auch oft die Begriffe Genom oder Zellgenom. Je nach Nahrungszusammensetzung nehmen wir schätzungsweise etwa 1 g DNA am Tag mit der Nahrung. Bisher ist noch nicht hinreichend erforscht worden, ob und wieviel oral aufgenommene DNA über unser Verdauungssystem in den Körper gelangt oder auf natürlichem Wege ausgeschieden wird. Allein deswegen sind die oben genannten Studien mit Vorsicht zu genießen. Hinzu kommt, dass man die Tests an Ratten, Mäusen, Milchkühen, Lachsen und Affen, jedoch nicht am Menschen durchführt. Es gibt aber Forscher, die schon jetzt vermuten, dass gerade die Integration fremder Gene in unseren Körper für Evolutionsschübe oder sogar die Herausbildung neuer Arten verantwortlich sind.

Auch wenn es noch keine sichere Antwort darauf gibt, ob Genmais unser Erbgut verändert, so steht schon seit mehr als 30 Jahren fest, dass es sich beim Blinddarm der Versuchstiere um den Abschnitt des Dickdarms handelt, in dem die mit der Nahrung aufgenommene DNA am längsten verweilt. Gelingt es der fremden DNA, den enzymatisch hoch aktiven Dünndarm zu passieren, so können sie über den Blinddarm in die Leber gelangen. Und dort gibt es den direkten Zugang zu den Blutgefäßen. Bewiesen ist, dass auch menschliche Lymphocyten, um endlich mal die Mäuse in Ruhe zu lassen, fremde DNA binden und damit über die Blutbahn zu allen inneren Organen und damit zu unserem Zellgenom transportieren können.





Was haltet Ihr von genmanipulierten Nahrungsmitteln?

Welchen Studien kann man Eurer Meinung nach trauen?
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fummelmond@gmail.com 



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