Montag, 21. Januar 2013

Machtergreifung Hitlers am 30. Januar 1933

Der Fackelzug durch das Brandenburger Tor wurde im Sommer 1933 nachgestellt - eine perfekte Inszenierung des "Ministeriums für Volksaufklärung und Propaganda". Bedrückend ist die Tatsache, dass der Durchmarsch der SA wohl für immer mit der Geschichte des Berliner Tors verbunden bleiben wird. Am 30. Januar 1933, vor genau 80 Jahren, kamen die Nazis in Deutschland an die Macht. Eine Spiegel-Dokumentation zu diesem Thema finden Sie/findet Ihr hier:

Gezeigt wird auch eine Rede Hitlers vom Juli 1932.
Als er auf die Anschuldigungen der anderen Parteien gegen ihn zu sprechen kommt, schreit er seinen Zuhörern folgende Worte entgegen: "Die Herren haben ganz recht. Wir sind intolerant! Ich habe mir ein Ziel gestellt: nämlich die 30 Parteien aus Deutschland hinauszufegen!"

Heute scheint es unglaublich, dass so etwas passieren konnte. Die Menschen, die um das Jahr 1925 geboren wurden - es gibt sie noch. In unzähligen Altenheime vegetieren sie dahin, allein mit ihrer Erinnerung an diesen berühmtesten Abschnitt deutscher Geschichte. Eigentlich müsste man alles aufschreiben, was sie uns erzählen. Denn es besteht die Gefahr, dass die uns nachfolgenden Generationen trotz sachlich korrekter und objektiver Dokumentation nicht verstehen werden, wie es zu diesem Unglück kam. Unsere Großeltern haben in der Regel die schlimmen Erlebnisse verschwiegen, wenn sie uns von ihrer Jugend erzählten. Oder sie haben deren schreckliche Details heruntergespielt. Darum wäre es für jeden von uns hilfreich, auch die Geschichten andere Menschen zu hören
Im Gespräch mit Henry Gruen, einem Überlebenden des Holocaust, der seine gesamte Familie verlor, wird klar, dass die deutschen und die jüdischen Jungs vor 1933 zusammen Fußball gespielt haben. Doch plötzlich war das nicht mehr möglich. Es ist äußerst schwierig, seine eigenen Großeltern zum Aufstieg des Bösen zu interviewen. Auch man selbst ist nicht objektiv. Insgeheim hofft doch jeder von uns, dass Oma und Opa zumindest keine wichtigen Nazis waren. Und dann findet man auf dem Dachboden ein Mutterkreuz oder Fotos, auf denen der Großvater ein NSDAP-Parteiabzeichen trägt. 
Selbst wenn man über die Ereignisse ab dem 30. Januar 1933 liest und sich Filme dazu ansieht, wird man trotzdem nicht verstehen können, warum die Mehrheit mitgemacht hat. Darum redet mit den älteren Menschen! Fragt sie, wie es dazu kommen konnte!

Diese Woche auf Zentrodada:
Rechtsextremismus heute! Von Pro Köln bis Pro Deutschland.



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