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Für einen Bolivianer, der nicht seit zwanzig Jahren in Kiel, München oder Köln wohnt, mag es unverständlich sein, für einen Deutschen erst Recht. Der Security-Mann jedenfalls, war darauf nicht vorbereitet. Er hatte ein Folklorekonzert erwartet - von irgendeiner südamerikanischen Band. Und dann hat er nur noch völlig verwundert ins Publikum geguckt, wo die Fans jede einzelne Strophe mitsangen.Foto: Fummelmond |
Ihre Lieder handeln von der harten, rauen und mythischen Andenregion; sie beschreiben Abschied und Tod - und natürlich die Liebe. Manche Texte mögen den europäischen Zuhörer bisweilen etwas schwülstig anmuten, aber sie werden durch diese wunderbare Musik getragen, die noch wesentlich mehr zu bieten hat, als traurige Liebeslieder: Alle vier bolivianischen Tanzgruppen, die an der Organisation der Kjarkas-Konzerte in Deutschland beteiligt waren, durften auf der Bühne für die Showeinlagen sorgen.
Begonnen haben Kjarkas mit einem ihrer schönsten Lieder: Munasquetay:
Los
Kjarkas sind nicht mehr die Jüngsten - zumindest nicht die
Gründungsmitglieder, aber ihre Musik brachte am 19. Oktober alle 900
Besucher des Brückenforum zum Tanzen. Es war vor allem ihr Abend - der Abend der Menschen, die fern ihrer Heimat leben. Kjarkas sind ihre Band. Viele der Zuhörer sind mit dieser Musik aufgewachsen.
Die Band spielte zwei Stunden. Alle Hits wurden mit teilweise sehr rockigen Posen vorgetragen. Das südamerikanische Temperament bricht hervor und erstirbt plötzlich, als für einen kürzlichen verstorbenen Tänzer eine Trauerminute eingelegt wird. Die Emotionen kochen an diesem Abend noch viele Male hoch. Der Security-Mann hat alle Hände voll zu tun, um die Groupies von der Bühne fernzuhalten. Doch spätestens beim Genuss der ersten richtigen Saltenha seit 10 Jahren (3 Euro pro Stück) wurde auch der unterkühlteste Gringo zum Fan von Los Kjarkas!
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