Samstag, 21. Juli 2012

Die alten Stadtführer-Hasen


Wer kennt sie nicht – die alten Stadtführer-Hasen. Sie sind seit über 30 Jahren im Geschäft, haben, um mal wieder das Kölner Beispiel zu bemühen, Konrad Adenauer am Dom zugewunken, erinnern sich noch daran, wie das Rheinhochwasser die Altstadt zu einem See machte und sie können auf jede Nachfrage antworten. Dabei heißt es noch lange nicht, dass ein Pensum von 6000 Stadtführungen automatisch eine Qualitätsteigerung mit sich zieht. Wir sprechen von den Stadtführern, die sich ständig weiterbilden, zwischendurch mal ein paar Jahre in China gelebt und an der Universität gelehrt haben – von den allwissenden alten Stadtführer-Hasen. Jeder Stadtführer kennt diese Respektpersonen. Man lauscht ihnen still und andächtig, auch wenn sie mal vom Thema abschweifen, auf eine Frage nicht reagieren, weil sie sie einfach nicht gehört haben und man sich für sie sehr viel Zeit nehmen muss. Beeindruckend ist, dass sie beinahe alle Themenführungen beherrschen und sich unerhört schnell in neue Themen einarbeiten können. Und findet sich dann eine grosse Gruppe ein, die man zwischen dem älteren Kollegen und sich selbst aufteilen muss, dann ist einem natürlich klar, dass man niemals die inhaltliche Tiefe seines Mitstreiters erreichen wird. Dafür werden wir in 30 Jahren zu den wenigen Kölner Stadtführern gehören, die sich noch an die Zeit ohne Nord-Süd-Stadtbahn und Jüdisches Museum aber mit der ersten Dombaumeisterin und der Hohenzollernbrücke ohne Vorhängeschlösser erinnern können.

Hier könnt Ihr von Euren Erfahrungen mit den älteren Kollegen schreiben!

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen