Donnerstag, 9. August 2012

Orte zum Schreiben – An der Deutzer Brücke in Köln – Linksrheinisch (was sonst?)


Er sitzt auf einer Parkbank direkt gegenüber der Baustelle für die neue Lanxess-Zentrale (Wortneuschöpfung: „To lance Success“). Dienstag, später Vormittag. Die Atmosphäre ist angenehm ruhig, die Parkbank perfekt positioniert. Hin und wieder dringt der Lärm der Baustelle zu dem Schreibenden herüber, doch die vielen Spaziergänger auf der breiten Uferstraße befreien ihn von dem Eindruck der nervigen Enge der Altstadt. Sie flanieren entspannt im Sonnenlicht am Rhein, malerisch vor der Kulisse pseudomittelalterlicher Häuser.
Der Großstadtverkehr beginnt schon in direkten Nachbarschaft. Doch obwohl die Deutzer Brücke unentwegt Stadtbahnen, Autos und gestresste Kölner über den Heumarkt schleudert, kann er hier im Schatten der Bäume schreiben und seinen Blick über die Wellen schweifen lassen.
Unser Schreiberling verliert sich in der Welt der Worte, während vor ihm ein junges Paar die vorbeifahrenden Schiffe betrachtet, zwei Fahrradfahrer beinahe kollidieren und sich kurz aber heftig die Meinung sagen und die Rentnerin neben ihm anfängt, ihre Handtasche wie wild zu durchwühlen. Der perfekte Schreibort.

 
Foto: Fummelmond

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