Dienstag, 13. November 2012

Konfuzius' Stammbaum ist online

Zum 2563. Geburtstag hat das Confucius Genealogy Compilation Committee (CGCC) den Stammbaum des größten chinesischen Philosophen ins Netz gestellt.
Konfuzius (Darstellung aus dem 18. Jhr.) - Foto: wikipedia.org

551 als Sohn eines Adligen auf der Halbinsel Shandong geboren, gilt Konfuzius vielen Chinesen auch heute noch als moralisch einwandfreier Mensch. Sein Ziel: "Den Angelpunkt zu finden, der unser sittliches Wesen mit der allumfassenden Ordnung, der zentralen Harmonie vereint". Als er 497 im Alter von 79 Jahren starb, konnte noch niemand erahnen, dass seine Nachkommenschaft im Jahr 2012 die Zwei-Millionen-Marke erreichen würde. Damit wird K'ung-fu-tzu der größte Stammbaum der Welt zugeschrieben. Zugeschrieben, weil die Methoden der chinesischen Ahnenforschung höchst umstritten sind.
Ahnenforscher Kon Deyong - 2009
Kong Deyong, Vorsitzender der CGCC und gleichzeitig Nachfahre aus der 77. Generation, preist den neuen Internetauftritt seines Stammbaums als nützliche Suchmaschine an. Über eine Onlinemaske kann nun jeder Chinese seine Geburtsdaten eingeben und innerhalb von Sekunden erfahren, ob er das genetische Erbe des Philosophen auch an die folgenden Generationen weitergeben wird. Die Zahl der Konfuzius-Nachkommen hat sich zwischen 1937 und 2012 verdreifacht. Und ein Ende ist noch nicht in Sicht. Zu Mao Zedongs Zeiten (1893-1976) wäre ein solches Unterfangen unmöglich gewesen. Der Staatsgründer der Volksrepublik China ließ Anhänger des Konfuzianismus rücksichtslos verfolgen. Er wollte mit den uralten Traditionen des Kaiserreiches brechen und eine kommunistische Gesellschaft ohne adlige Vorbilder aufbauen. Das aktuelle chinesische Regime fördert jedoch die Wiederbelebung des jahrtausend alten Kultes, nicht zuletzt weil der große Gelehrte den Respekt vor den Mitmenschen predigte und sein Werk das Ansehen der Kultur Chinas in der Welt fördert.
Barack Obama mit Schulfreunden in Jakarta 1971 - Foto: AP

Folgt man jedoch den Annahmen Kong Deyongs und seiner CGCC und würde für jeden Menschen dieser Welt einen Stammbaum erstellen, der auch die Kinder der Cousins, Tanten und Enkel berücksichtigt, so wäre zum Beispiel Barack Obama nicht nur ein weiterer Nachfahre des Chinesen Konfuzius, sondern auch ein Cousin neunten Grades von Brad Pitt.

1 Kommentar:

  1. Globalisierung

    Viele Länder sah Zarathustra und viele Völker: keine größere Macht fand Zarathustra auf Erden, als die Werke der Liebenden: "gut" und "böse" ist ihr Name.
    Wahrlich, ein Ungetüm ist die Macht dieses Lobens und Tadelns. Sagt, wer bezwingt es mir, ihr Brüder? Sagt, wer wirft diesem Tier die Fessel über die tausend Nacken?
    Tausend Ziele gab es bisher, denn tausend Völker gab es. Nur die Fessel der tausend Nacken fehlt noch, es fehlt das eine Ziel. Noch hat die Menschheit kein Ziel.
    Aber sagt mir doch, meine Brüder: wenn der Menschheit das Ziel noch fehlt, fehlt da nicht auch – sie selber noch? –

    Friedrich Nietzsche: Also sprach Zarathustra / Von tausend und einem Ziele.

    Die wahre Zivilisation liegt jenseits von "gut" und "böse":

    Die 3 Gebote

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